Jahresrückblick 2024 der BO Mitte
5. Januar 2025
Ein neues Jahr bricht an und wir wagen als Bezirksorganisation Mitte einen Blick zurück auf unsere Aktivitäten in 2024. Welche Projekte haben wir im letzten Jahr organisiert, woran haben wir uns beteiligt und an welchen Veranstaltungen teilgenommen.
Im Januar haben wir anlässlich des 27. Januars, dem Tag zum Gedenken an die Opfer des Holocaust, zwei Gedenkorte besucht. Die offiziele Gedenkveranstaltung des Bezirks Mitte fand in diesem Jahr bereits am 26. Januar statt und der Ort sollte diesmal das Mahnmal des ehemaligen Güterbahnhofs in Moabit sein. Dort haben wir an der Gedenkveranstaltung teilgenommen und einen Blumenstrauß mit unserer blau-weißen Schärpe mit den Worten „in ehrendem Gedenken“ abgelegt. Am selben Tag legten wir wie jedes Jahr einen Blumenstrauß am Gedenkort für die Opfer des NS im Rathaus Tiergarten nieder.


Im Januar und Februar haben überraschend viele Demonstrationen stattgefunden, nachdem ein Treffen von Nazis inklusive AfD-Politikern in Potsdam öffentlich wurde, in dem u.a. über Deportationspläne gesprochen wurde, mit denen sich die Nazis ihrer Gegner und Feinde entledigen wollen. Dieses Treffen und seine Inhalte haben anscheinend so viele Menschen zu Recht empört, dass es landesweit über Wochen zu großen Demonstrationen mit Hunderttausenden Menschen kam. An einigen Demonstrationen in Berlin haben sich Mitglieder unserer BO beteiligt und für einen kurzen Augenblick konnten die Demonstrationen aufgrund ihrer Größe Hoffungen auf einen erfolgreichen Kampf gegen die Nazis in den Parlamenten und auf der Straße machen.

Am 27. Februar nahmen wir am traditionellen Gedenken zum Protest in der Rosenstraße teil. Dort sind im Jahr 1943 hunderte Menschen, vorrangig Frauen, auf die Straße gegangen, um für die Freilassung ihrer jüdischen Angehörigen zu protestieren, die in der Rosenstraße festgehalten wurden und anschließend deportiert werden sollten. Dieser in seiner Größe einmalige Protest während der NS-Zeit war letztlich erfolgreich und so kamen wahrscheinlich alle Inhaftierten wieder frei. Das Gedenken fand wie jedes Jahr an dem Mahnmal in der Rosenstraße statt. An den dortigen Skulturen haben wir unsere Blumen niedergelegt und den mutigen Frauen vor 81 Jahren gedacht.
Der 8. Mai wurde als Tag der Befreiung begangen. Leider stehen der 8. Mai wie auch der 9. Mai als Tag des Sieges weiterhin unter dem Schatten der russischen Inavsion in der Ukraine. Aus diesem Grund gab es am 8. Mai eine Kundgebung gegen Krieg am Sowjetischen Ehrenmal in Treptow, die wir tatkräftig mitorganisierten. Am selben Tag dankten wir den Befreiern am Sowjetischen Ehrenmal im Tiergarten und lagen dort Blumen nieder.
Am 9. Mai wurde dieses Jahr eine Demonstration durch Mitte geplant, an deren Organisation wir in einem Bündnis beteiligt waren. Die Demonstration stand unter der Losung „Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!“ und es wurden neben dem Dank für die Befreiung vom Faschismus u.a. Forderungen nach einem Stopp von Aufrüstung und NS-Verherrlichung sowie für das Grundrecht auf Asyl und die Freilassung aller Antifas kundgetan. Wir beteiligten uns mit einem Redebeitrag während der Demonstration.


Am 21. August haben wir dem antifaschistische Widerstandskämpfer Franz Mett am Ort seines damaligen Wohnhauses in der Mulackstraße in Mitte gedacht. An dem Ort erinnert leider nichts mehr an ihn. Sein Wohnhaus wurde bereits vor vielen Jahren abgerissen und die Gedenktafel, die lange Zeit an Franz Mett erinnerte, ist verschollen und eine neue Tafel gibt es bisher nicht. Franz Mett wurde wegen seiner Widerstandstätigkeit am 21. August 1944 von den Nazis hingerichtet. Aus Anlass des 80. Jahrestages seiner Hinrichtung wollten wir sein Schicksal öffentlich machen und an sein Wirken erinnern.
Am 31. August sind wir zusammen mit anderen Mitgliedern unseres Landesverbands ins Märkisch-Oderland gefahren, um an der Gedenkwanderung in den Gamengrund teilzunehmen. Im Gamengrund fand 1941 ein Vernetzungstreffen von ca. 50 Berliner Antifaschistinnen und Antifaschisten statt. Das Gedenken wurde erstmalig vom den Kameradinnen und Kameraden der Kreisvereinigung MOL in Zusammenarbeit mit dem Berliner Landesverband organisiert.


Am zweiten Wochenende im September findet traditionell der Tag der Erinnerung und Mahnung statt. Dieses Jahr wurde der Tag am 8. September begangen. Der Organisationskreis, in dem Mitglieder unserer BO aktiv sind, hat wieder ein riesiges Programm auf die Beine gestellt. Vom Mittag bis Abends gab es vor dem ND-Gebäude am Franz-Mehring-Platz reichlich Informations-, Essens- und Getränkestände, Vorträge, Diskussionen, eine Ausstellung und Filmvorführung sowie musikalische Beiträge. Dazu kam ein Fahrradkorso, der quer durch die Stadt zum TdM führte. Alles in allem war es wieder ein schöner Tag, der jedoch allen Beteiligen auch viel Anstrengung abverlangte.

Am 2. Oktober organisierten wir in Kooperation mit der Nationalen Vereinigung der Partisanen Italiens (ANPI) eine Veranstaltung zur US-Wahl, Trump und seinen Unterstützern. Und schließlich am 21. November fand noch eine Informationsveranstaltung statt zu den Grundlagen von Verschwörungserzählungen und welche Rolle diese für faschistische Bewegungen spielen. Zu dieser Veranstaltung lohnt ein Hinweis auf die umfangreiche Sendereihe „Qabale“ zum Thema Verschwörungsnarrative und Faschismus, die aus den Reihen unserer BO entstanden ist. Zu hören unter folgendem Link der Freien Radios: https://www.freie-radios.net/serie/qabale.
Zwischen all den Terminen haben wir uns als BO regelmäßig getroffen und nehmen stets an den Sitzungen des Landesverbands teil. Wir freuen uns immer über Unterstützung von unseren Mitgliedern und zahlreicher Teilnahme an den kommenden Veranstaltungen. Wer sich engagieren möchte, kann uns über unsere E-Mail oder die Konatktdaten des Landesverbands erreichen.